Ein Lied summend stieg er in den Bus, dabei warf er nur einen flüchtigen Blick auf die anderen Fahrgäste. Doch kaum hatten seine Augen das bildhübsche Gesicht des Mädchens entdeckt, begann sein Herz zu singen: ‚Du bist wie ein
Rausch, o du bist wie ein Rausch...‛ Im nächsten Moment setzte er sich auf den freien Platz neben das Mädchen und igelte sich so ein, als wäre er überhaupt nicht an ihr interessiert. Hätte jemand sein Gesicht betrachtet, so wäre er bestimmt davon ausgegangen, daß der junge Mann, ohne von seiner Umgebung Notiz zu nehmen, ganz mit eigenen, privaten Problemen beschäftigt sei. Aber tatsächlich ließ er sich mit der Melodie des Liedes im Liebesrausch treiben. Von der Annäherung des jungen Mannes nichts ahnend, hatte das Mädchen ihren Kopf an den Sitz vor ihr angelehnt und die Augen geschlossen.
Der Bus fuhr schneller. Die meisten Fahrgäste waren eingenickt. In einem Schlagloch bekam der Bus einen heftigen Stoß. Diese Gelegenheit nahm er wahr und lehnte sich an das Mädchen. Das zeigte keine Reaktion. In dieser Situation erinnerte er sich an jene Filmszene, in der sich der Held und die Heldin, genauso in einem Bus umherschaukelnd, ineinander verlieben. In der Tiefe seines Herzens tanzte er mit dem Mädchen und summte: ‚Offen und unbeschwert werden wir uns lieben...‛
Das Mädchen rutschte ständig auf dem Sitz hin und her, seufzte immer wieder tief, lehnte dabei den Kopf an den Vordersitz und sank auf seltsame Weise in
sich zusammen. Zwei oder dreimal gab sie leise, undeutliche Laute von sich. Er dachte, das Mädchen sei wohl durch seine Annäherung sehr beeindruckt. Doch dann siegte die Reisekrankheit. Hastig schob das Mädchen das Fenster
auf und übergab sich. |